Auf den Spuren der Bergleute
Mit einer Grubenfahrt in das Erlebnisbergwerk Sondershausen begaben wir uns in diesem Jahr zu unserem Teamevent in 670 Meter Tiefe. Doch bevor es soweit war, mussten wir uns in der Kaue (Umkleideraum) mit Schutzkittel und Helm bekleiden. Nach kurzer Sicherheitseinweisung wurden wir in einem Förderkorb mit 4 Meter pro Sekunde in die Tiefe des Bergwerkes eingefahren. Mit jedem Meter Tiefe spürten wir, dass es immer wärmer wurde, denn im Schacht herrscht das ganze Jahr über eine angenehme Temperatur von 23oC. Im Schacht angekommen erwarteten uns offene LKW's, die uns durch die langen Schächte und zu den Sehenswürdigkeiten bringen sollten. Mit viel Witz und immer einem Späßchen auf den Lippen fuhren unsere Fahrer uns mit 30 km/h (von uns gefühlten 50-60km/h) durch die kurvenreichen und eindrucksvollen Gänge. Die erste Befahrungsroute führte uns in den Bereich des Staßfurt-Steinsalzes und zu Strecken, in denen Hartsalz und Carnallit abgebaut worden sind. Die Natur hat hier ein wunderschönes Farbspiel zwischen hellem grauweißem Steinsalz und den rotgefärbten Horizonten mit der Kalimineralisation entstehen lassen. Weiterhin gab es Informationen über die Entdeckung, die historische Entstehung und Entwicklung des Kalibergbaus in Sondershausen. Im zweiten Abschnitt erfuhren wir, dass bereits während des 2. Weltkrieges die Schächte sowohl zur Produktion als auch zur Lagerung von Waffen und Munition dienten, gut geschützt vor den Alliierten. Sehr bedrückend waren die vergilbten Fotos von Kriegsgefangenen, die unter Zwang mit einfachen Bergwerksgeräten schuften mussten.
Eine kleine Überraschung war die Fahrt mit echten Spreewaldkähnen auf einem Laugensee mit einem unglaublich hohen Salzgehalt. Wie auf Öl glitten wir darüber hin und bestaunten die in Szene gesetzte Sage vom Schwan mit dem goldenen Ring.
Zum Abschluss hatten wir noch die Möglichkeit, die am tiefsten gelegene Tunnelrutsche zu benutzen. Ziemlich nachdrücklich wurde auf die Gefahren für Leib und Leben hingewiesen, so dass sich nur Silke und Thomas getraut haben zu rutschen. Mit einem „Arschleder" unter dem Po sausten beide bei einem Gefälle von 40 % und einer Länge von 52 Metern die steile Bahn hinunter. Für alle Mutigen gab es zum Schluss viel Applaus. Als letzte Etappe konnten wir den tiefsten Konzertsaal bestaunen, der mit besonderer Akustik wirbt. In einem toll eingerichteten Festsaal kann sogar geheiratet werden. Aber nicht nur das, hier befindet sich ebenfalls die tiefste Kegelbahn für sportliche Besucher. Wir erfuhren, dass diese einmaligen Räumlichkeiten sehr gern genutzt werden. Selbst verschiedene Laufveranstaltungen und Radrennen werden dort unten angeboten, was den Schacht so einzigartig macht.
Nach 2,5 Stunden war unsere Besichtigung zu Ende und wir wurden wieder
mit dem Förderkorb an das Tageslicht gebracht. Irgendwie waren wir
ziemlich froh, wieder „oben" zu sein. Da eine Bergwerksbesichtigung
recht hungrig macht, kehrten wir im Anschluss noch in das Hotel
„Thüringer Hof" ein, um die deftige Thüringer Hausmannskost
auszuprobieren.
Das Resümee: Die Grubenbesichtigung war hoch interessant und hat uns alle ein bisschen schlauer gemacht.