TEAMEVENT 2019
IN MARBURG AN DER LAHN
IN MARBURG AN DER LAHN
Stadt der Heiligen Elisabeth, Universitätsstadt, romantische „Bergstadt” an der Lahn, Stadt der Bildung und Kultur, Oberzentrum in Mittelhessen... das wollten wir kennenlernen! |
KLETTERWALD |
Besuch des Kletterwaldes bei der Dammühle |
KANUFAHRT |
Kanufahrt von Roth bis Odenhausen auf der Lahn |
NACHTWANDERUNG |
Stadtrundgang mit dem Nachtwächter |
Bereits beim letzten Teamevent in Berlin 2018 stand für uns fest, dass 2019 die Stadt Marburg unser Ziel sein wird.
Durch eine gute Vorausplanung gelang es uns, das Wochenende 16. bis 18. August 2019 dafür frei zu halten. Mit Benjamin hatten wir einen Marburg-Spezialisten, der uns dieses Wochenende perfekt organisiert hatte.
Damit wir gleich am Samstag früh unseren Tag pünktlich starten konnten, reisten die Erfurter und Berliner Kollegen nebst ihrer Familien bereits am Freitagabend an. Ein Teil der Mitarbeiter war dienstlich bereits vor Ort. Nachdem das Personal an unseren Standorten aufgestockt worden war, hatten wir erstmals auch Kinder mit an Bord, die auf ihre Kosten kommen konnten.
Am Samstagmorgen trafen wir uns alle im Hotel Stümpelstal zu einem gemeinsamen Frühstück. Diese nahrhafte Grundlage brauchten wir schließlich für unsere erste Aktivität im Kletterwald Marburg. Ein Bus fuhr uns zum Kletterwald. Inmitten mächtiger alter Eichen bietet der Kletterpark 13 Parcours mit 7 Schwierigkeitsstufen an. Vom Wipfel der Zugspitze bis zum Mount Everest und einer Seilbahn mit Kurve, hier konnte jeder nach Herzenslust klettern. Durch das Personal erhielten wir eine gründliche Einweisung und technische Ausrüstung, damit jeder Kletterer wohlbehalten wieder zurück auf den Boden gelangen konnte. Für die Kinder gab es altersgerechte Möglichkeiten, sich im Kinder-Dschungel-Parcours auszutoben. Nun war Muskelkraft und Kondition gefragt, um das Klettern in den Bäumen hautnah erleben zu können. Einige kamen hier sicher an ihre Belastungsgrenze, aber geschafft hat es jeder und mancher war stolz auf seine Leistung und den Mut, seine Höhenangst überwunden zu haben.
Weil Sport schließlich auch hungrig macht, nahmen wir gegen 13 Uhr im Nahe gelegenen Restaurant Dammühle unser Mittagessen ein. Nun waren die Akkus wieder aufgeladen und die nächste sportliche Herausforderung wartete auf uns. Der Bus brachte uns nach Roth, wo wir eine 3- stündige Kanu-Tour auf der Lahn vor uns hatten. Wir erhielten auch hier eine ausführliche Einweisung, wasserdichte Behälter für die Wertsachen (die sich später als wahrer Segen erwiesen), Schwimmwesten und Paddel. Nur die Angabe, dass regelmäßig 30 Prozent der Gäste ein Lahn-Bad nehmen werden, irritierte uns. Nachdem wir uns auf die Kanus verteilt hatten, ließen wir nun Boot für Boot ins Wasser. Jetzt waren Armkraft und Geschicklichkeit gefragt. Auf Grund des Niedrigwassers war es stellenweise so flach, dass die Kanus mit der Hand von den Kiesbänken gezogen werden mussten. Große Äste, die in das Wasser ragten, und Strömungen waren zu beachten. Dort erwischte uns doch die 30-Prozent-Klausel. Silke, Thomas und Ahmet haben „ein Bad in der Menge genommen“. Ihr Kanu trieb auf Grund der Strömung an den Uferrand, drehte sich in die Breite und kippte so einfach um. Alle drei nass bis auf die Haut und noch einige Wasser-Kilometer vor sich. Glücklicherweise ist ihnen weiter nichts passiert und auch die wasserdicht verstauten Wertsachen waren noch brauchbar. Ganz zum Schluss hatten wir noch einen „Lahnbader“: Yamilkas Freud Jose Ignacio fiel ins Wasser, als er sein Kanu am Ende der Tour fest machen wollte. Was für ein Pech!
Eigentlich sollte gleich am Ende unserer Kanu-Tour in Odenhausen der Bus alle zum wohlverdienten Abendessen in die „Schmelzmühle“ bringen. Durch eine Baustelle im Ort und kleine Unstimmigkeiten verzögerte sich unsere Abfahrt leider um eine Stunde, was unseren Kollegen mit der nassen Kleidung gar nicht gefiel.
Das Abendessen konnten wir dann trotzdem pünktlich im schönen Restaurant „Schmelzmühle“ genießen. Doch der Tag war noch nicht zu Ende. Uns erwartete am Abend noch etwas Kultur.
Der Bus brachte uns in die Innenstadt von Marburg, wo uns um 21:15 Uhr eine Nachtwächterführung erwartete. Leider fing es inzwischen an zu regnen, doch das tat dem Kulturerlebnis keinen Abbruch. Am Kornmarkt unter der Linde erwartete uns der Nachtwächter Herr Brückner. Ausgestattet mit Hut, Mantel und einem Signalhorn, in der rechten Hand eine Hellebarde mit Laterne, begrüßte er uns mit reimenden Worten.
Nun erfuhren wir viel Wissenswertes: Dass Marburg ca. 72.000 Einwohner hat, die Universität 6.000 Arbeitsplätze schafft sowie etwa 26.000 Studierende aus aller Herren Länder anlockt. Das bedeutet, etwa jede/r Vierte steht in direkter Beziehung zur Universität. Bekannte Leute, wie die Brüder Grimm, Martin Luther oder der Nobelpreisträger Emil von Behring haben ihre Spuren in Marburg hinterlassen. Und Marburg besitzt sogar eine Blindenstudienanstalt, sie ist also eine Stadt für Sehbehinderte und Blinde.
Direkt am Kornmarkt befindet sich die Universitätskirche, die vom Dominikaner Mönchsorden von 1291 bis 1300 hoch über der Lahn erbaut wurde. Nach der Uni-Gründung wurde die Kirche nicht mehr gebraucht und wurde als Kornspeicher genutzt. Der Name KORNMARKT erinnert noch an die damalige Nutzung.
Doch bevor wir uns in die Dunkelheit von Marburg begaben, verteilte er an alle einen kleinen Marburger Kräuterlikör mit dem Namen „Nachtwächter“.
Am zentralen Marktplatz angekommen, präsentierte sich das spätgotische Rathaus aus dem frühen 16. Jahrhundert. Seit über 400 Jahren sieht und hört man hier zu jeder vollen Stunde das gleiche amüsante Schauspiel: Auf dem Renaissancegiebel des Rathauses hebt der Gockel zum krächzend-blechernen Trompetensignal des Boten seine Flügel. 1248 ließ sich Sophie von Brabant, die Tochter der Heiligen Elisabeth, und ihr dreijähriger Sohn Heinrich von den Marburger Bürgerinnen und Bürgern huldigen und legte damit den Grundstein für das Land Hessen. Beiden wurde am Markt ein sehr schönes Denkmal gesetzt. Im Jahr 1895 beschloss der Marburger Stadtrat, das vor 1227 im Stadtsiegel geführte Reiterbild des Thüringer Landgrafen als Wappen der Stadt anzunehmen. Daher die Ähnlichkeit mit dem Thüringer Wappen. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt Marburg fast unversehrt und nahm nach 1945 eine große Zahl von Geflüchteten auf.
Wir zogen durch die engen, verwinkelten Gassen, besuchten den Schuhmarkt mit der ältesten Kirche, die keine Kirche mehr ist, bestaunten das „Steinerne Haus“ mit einem besonderen Toilettenerker und liefen über die berühmte Wendelgasse. Beeindruckend fanden wir die sehr gut sanierten Fachwerkhäuser und das aufregende Nachtleben. Nach einer Stunde ging unsere Führung leider schon zu Ende. Gesehen hatten wir noch nicht alles, vor allem das Landgrafenschloss prangte schön beleuchtet über unseren Köpfen, ohne dass wir es aus der Nähe betrachtet hatten, aber vielleicht bietet sich diese Gelegenheit ja beim nächsten Mal.
Der Bus brachte uns gegen 22:30 Uhr zum Hotel Stümpelstal zurück. Ein wenig geschafft waren wir doch von dem abwechlungsreichen Tag und freuten uns auf unser Bett.
Am anderen Morgen frühstückten wir noch im Hotel und begaben uns so gegen 10 Uhr auf die Heimreise.
Zusammengefasst war es wieder mal ein schönes Teamevent. Wir sagen an dieser Stelle danke an Benjamin, der alles so toll organisiert hat und auch an unsere Chefs, die finanziell alles getragen haben.
Eure Redakteurin Bettina